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howto:raspberry_pi_mit_externer_usb_festplatte_betreiben

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howto:raspberry_pi_mit_externer_usb_festplatte_betreiben [2018/09/07 12:16] – [Vorgehensweise ab Raspbian Stretch vom 18.04.2018 und ältere Versionen] hwissinghowto:raspberry_pi_mit_externer_usb_festplatte_betreiben [2020/02/07 18:36] (aktuell) – Link angepasst justinotherguy
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 ====== RaspberryPi von USB Massenspeicher booten ===== ====== RaspberryPi von USB Massenspeicher booten =====
-====== Vorgehensweise ab Raspbian Stretch vom 18.04.2018 und ältere Versionen ======+====== Vorgehensweise ab Raspbian Stretch vom 10.04.2018 und ältere Versionen ======
  
 Mit dem Erscheinen des RapberryPi 3 wurde der Betrieb ohne SD Karte möglich. Dies wurde in den Medien hervorgehoben und die hierfür erfoderliche Vorbereitungsprozedur wird vielerorts besprochen, hier am Ende des Beitrags. Beim Pi 3+ soll dieses Verfahren fest voreingestellt sein.  Mit dem Erscheinen des RapberryPi 3 wurde der Betrieb ohne SD Karte möglich. Dies wurde in den Medien hervorgehoben und die hierfür erfoderliche Vorbereitungsprozedur wird vielerorts besprochen, hier am Ende des Beitrags. Beim Pi 3+ soll dieses Verfahren fest voreingestellt sein. 
-Fast unbeachtet blieb, dass durch die erforderlichen Änderungen in den Bootprogrammen und die neu zur Verfügung gestellte Datei "bootcode.bin" auch die älteren Systeme (Pi1B+, Pi2) problemlos von einem USB Massenspeicher gebootet werden können. Lediglich eine kleine FAT32 formattierte SD Karte, die die ca. 50 kB große Datei bootcode.bin enthält, ist erfoderlich.+Fast unbeachtet blieb, dass durch die erforderlichen Änderungen in den Bootprogrammen und die neu zur Verfügung gestellte Datei "bootcode.bin" neben den älteren Systemen (Pi1B+, Pi2) auch aktuelle Systeme wie Pi zero mit USB-Hub problemlos von einem USB Massenspeicher gebootet werden können. Lediglich eine kleine FAT32 formatierte SD Karte, die die ca. 50 kB große Datei bootcode.bin enthält, ist erfoderlich.
  
 ===== Vorbereiten der SD-Karte ===== ===== Vorbereiten der SD-Karte =====
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 [[https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/]] [[https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/raspberrypi/bootmodes/]]
  
-SD-Karte in FAT32 formattieren. Normale Formattieroption auf einem Windows Rechner.+SD-Karte in FAT32 formatieren. Normale Formatieroption auf einem Windows Rechner.
  
 Die heruntergeladene Datei auf die SD Karte __**kopieren**__. Die heruntergeladene Datei auf die SD Karte __**kopieren**__.
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 Fertig!**  Fertig!** 
  
-In dieser Konfiguration sollte das Booten von einem USB-Stick funktionieren. Braucht das USB-Medium zur Initialisierung länger, kann der Bootvorgang auf insgesamt ca. 6 Sekunden verzögert werden. Dazu muss auf der SD-Karte die leere Datei "timeout" ohne Extention - Dateiartbezeichner - angelegt werden s.u..+In dieser Konfiguration sollte das Booten von einem USB-Stick funktionieren. Braucht das USB-Medium zur Initialisierung länger als 2 Sekunden, kann die Wartezeit bis zum Bootversuch auf insgesamt ca. 6 Sekunden verlängert werden. Dazu muss auf der SD-Karte die leere Datei "timeout" ohne Extension - Dateiartbezeichner - angelegt werden s.u..
  
 ===== USB-Massenspeicher vorbereiten ===== ===== USB-Massenspeicher vorbereiten =====
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-Als Massenspeicher können USB-Speichersticks und USB-SSD oder Festplatten verwendet werden. Bei letzteren ist insbedondere auf den Strombedarf zu achten, da der USB-Anschluß am Pi normalerweise nur 600 mA zur Verfügung stellen kann.+Als Massenspeicher können USB-Speichersticks und USB-SSD oder Festplatten verwendet werden. Bei Letzteren ist insbesondere auf den Strombedarf zu achten, da der USB-Anschluß am Pi normalerweise nur 600 mA zur Verfügung stellen kann.
  
 <note tip>An verschiednen Stellen kann man nachlesen, dass der maximale Strom, der an der USB Schnittstelle gezogen werden kann, durch Einfügen der Zeile "max_usb_current=1" ohne Anführungszeichen am Ende der Datei config.txt auf der Boot-Partition auf über 1 A erhöht werden kann; Vorgehen analog zum weiter unten Beschriebenen. Das Netzteil muss dann auch entsprechend leistungsfähig sein.</note> <note tip>An verschiednen Stellen kann man nachlesen, dass der maximale Strom, der an der USB Schnittstelle gezogen werden kann, durch Einfügen der Zeile "max_usb_current=1" ohne Anführungszeichen am Ende der Datei config.txt auf der Boot-Partition auf über 1 A erhöht werden kann; Vorgehen analog zum weiter unten Beschriebenen. Das Netzteil muss dann auch entsprechend leistungsfähig sein.</note>
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 oder das aktuelle Volkszähler Image  oder das aktuelle Volkszähler Image 
  
-[[https://demo.volkszaehler.org/downloads/volkszaehler_latest.rar]]+[[https://demo.volkszaehler.org/downloads/volkszaehler_latest.zip]]
  
 <note warning> <note warning>
-Die RaspberryPi Organisation empfiehlt für dieses Bootverfahren Raspian Images ab dem 10.04.2018 zu verwenden, das aktuelle Volkszähler-Image basiert auf der Vorversion</note> +Die RaspberryPi Organisation empfiehlt für dieses Bootverfahren Raspian Images ab dem 10.04.2018 zu verwenden.</note> 
  
 Auf meinem Pi2 konnte mit dem aktuellen Volkszähler-Image problemlos gebootet werden und wie im bekannten "How to" weiter vorgegangen werden. Auf meinem Pi2 konnte mit dem aktuellen Volkszähler-Image problemlos gebootet werden und wie im bekannten "How to" weiter vorgegangen werden.
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 Der Ablauf ist selbsterklärend. Etcher erkennt den am USB Port angeschlossenen Massenspeicher. Der Ablauf ist selbsterklärend. Etcher erkennt den am USB Port angeschlossenen Massenspeicher.
-Verwendet man einen Massenspeicher der größer ist als die üblichen USB-Sticks, wie Festplatte oder SSD, so erscheint der Hinweis "large drive" und es kann keine Auswahl getroffen werden. Erst wenn man in den Einstellungen "unsafe mode" aktiviert, kann das Laufwerk ausgewählt werden. Aber Vorsicht Etcher bietet dann auch die im System installierten Massenspeicher zur Auswahl an.+Verwendet man einen Massenspeicherder größer ist als die üblichen USB-Sticks, wie Festplatte oder SSD, so erscheint der Hinweis "large drive" und es kann keine Auswahl getroffen werden. Erst wenn man in den Einstellungen "unsafe mode" aktiviert, kann das Laufwerk ausgewählt werden. Aber Vorsicht Etcher bietet dann auch die im System installierten Massenspeicher zur Auswahl an.
  
 <note warning>Etcher bietet im "unsafe mode" auch die im Rechner installierten Laufwerke an. Höchste Vorsicht bei der Auswahl geboten</note> <note warning>Etcher bietet im "unsafe mode" auch die im Rechner installierten Laufwerke an. Höchste Vorsicht bei der Auswahl geboten</note>
  
-Der Flash-Vorgang läuft zügig. Die Vorbetreitung zum Booten vom USB-Massenspeicher ins Desktop sind damit abgeschlossen. +Der Flash-Vorgang läuft zügig. Die Vorbereitung zum Booten vom USB-Massenspeicher ins Desktop sind damit abgeschlossen. 
-Seit Raspian Stretch ist der SSH-Zugang über das Netzwerk standardmäßig nicht mehr aktiv. Um SSH zu aktivieren muss auf der Bootpartition die leere Datei "ssh" ohne Extention angelegt werden. +Seit Raspian Stretch ist der SSH-Zugang über das Netzwerk standardmäßig nicht mehr aktiv. Um SSH zu aktivieren muss auf der Bootpartition die leere Datei "ssh" ohne Extension angelegt werden. 
  
 ==== Anlegen einer leeren Datei ==== ==== Anlegen einer leeren Datei ====
  
  
-Bei Linux Systemen geht das mit dem Befehl "touch", bei Windows Systemen (z.B. Win 10) im Explorer mit Rechtsklick in den offenen Ordner und der Auswahl "Neu". Dort wird dann Textdokument angewählt, der Dateiname "ssh" eingegeben und die Extention .txt entfernt.+Bei Linux Systemen geht das mit dem Befehl "touch", bei Windows Systemen (z.B. Win 10) im Explorer mit Rechtsklick in den offenen Ordner und der Auswahl "Neu". Dort wird dann Textdokument angewählt, der Dateiname "ssh" eingegeben und die Extension .txt entfernt.
  
 Sollte sich herausstellen, dass der angeschlossene USB-Massenspeicher zu lange zum Hochfahren braucht, wird auf diese Weise die leere Datei "timeout" auf die Boot-SD geschrieben. Sollte sich herausstellen, dass der angeschlossene USB-Massenspeicher zu lange zum Hochfahren braucht, wird auf diese Weise die leere Datei "timeout" auf die Boot-SD geschrieben.
  
  
-Dieses Vorgehen wurde mit einem RaspberryPi 2 V1.1 sowie einem P1 B+ mit USB-Stick und einer 120 GB Kingston A400 SSD getestet. Zum Booten mit der SSD wurde timeout benötigt. Ich weiß nicht, ob das an der SSD oder dem SATA zu USB Adapter liegt.+Dieses Vorgehen wurde mit einem RaspberryPi 2 V1.1 sowie einem P1 B+ mit USB-Stick und einer 120 GB Kingston A400 SSD getestet. Zum Booten mit der SSD wurde timeout benötigt. Ich weiß nicht, ob das an der SSD oder dem SATA zu USB Adapter liegt. Ein RaspberryPi zero mit 3fach USB und LAN Hub bootet bei mir auf diese Weise von einem USB-Stick.
  
  
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-Soll ein WLAN Zugang beim Booten aktiviert werden, so muss ab Raspian Stretch auf der Bootpartition eine Datei "wpa_supplicant.conf" vorhanden sein, die wie die nachfolgende aufgebaut ist -alle Angaben erforderlich-:+Soll ein WLAN Zugang beim Booten aktiviert werden, so muss ab Raspian Stretch auf der Bootpartition eine Datei "wpa_supplicant.conf" vorhanden sein, die wie die nachfolgende aufgebaut ist -alle Angaben erforderlich, WPA2-Verschlüsselung-:
  
  
-ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev +  ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev 
-update_config=1 +  update_config=1 
-country=DE+  country=DE 
 +  network={ 
 +   ssid="IhrNetzwerkname" 
 +   psk="IhrNetzwerkSchlüssel" 
 +   key_mgmt=WPA-PSK 
 +  }
  
-network={ 
- ssid="IhrNetzwerkname" 
- psk="IhrNetzwerkSchlüssel" 
- key_mgmt=WPA-PSK 
-} 
  
- +Das Verfahren wurde mit einem Pi zeroW und einem Pi2 V1.1 mit USB-Stick und Pi tauglichem USB-WLAN-Stick getestet.
-Das Verfahren wurde an einem Pi2 V1.1 mit USB-Stick und Pi tauglichem USB-WLAN-Stick getestet.+
  
  
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 Zunächst benötigt man eine SD-Karte mit einem neuen Raspian Stretch nach dem 10.04.2018, mit der der Pi3 gebootet wird. Zunächst benötigt man eine SD-Karte mit einem neuen Raspian Stretch nach dem 10.04.2018, mit der der Pi3 gebootet wird.
 Danach wird an das Ende der Datei /boot/config.txt die Zeile program_usb_boot_mode=1 eingefügt, was auf der Shell mit folgender Kommandozeile erledigt werden kann:  Danach wird an das Ende der Datei /boot/config.txt die Zeile program_usb_boot_mode=1 eingefügt, was auf der Shell mit folgender Kommandozeile erledigt werden kann: 
-echo program_usb_boot_mode=1 | sudo tee -a /boot/config.txt+  echo program_usb_boot_mode=1 | sudo tee -a /boot/config.txt
  
 Dann muss neu gebootet werden - sudo reboot -. Nun sollte man überprüfen, ob der Programmiervorgang erfolgreich war. Dazu kann mit dem Befehl: Dann muss neu gebootet werden - sudo reboot -. Nun sollte man überprüfen, ob der Programmiervorgang erfolgreich war. Dazu kann mit dem Befehl:
  
-$ vcgencmd otp_dump | grep 17:+  $ vcgencmd otp_dump | grep 17:
  
 das OTP-Rgister ausgelesen werden.  das OTP-Rgister ausgelesen werden. 
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 Die Ausgabe muss   Die Ausgabe muss  
 17:3020000a 17:3020000a
-lauten, dann war das Programmieren erfogreich.+lauten, dann war das Programmieren erfolgreich.
 Die zum Programmieren eingefügte Zeile sollte entfernt werden, damit bei weiterer Verwendung der SD Karte in anderen Pis keine Programmierversuche unternommen werden. Die Datei config.txt kann mit sudo nano /boot/config.txt editiert werde. Es darf keine Leerzeile am Ende stehen. Die zum Programmieren eingefügte Zeile sollte entfernt werden, damit bei weiterer Verwendung der SD Karte in anderen Pis keine Programmierversuche unternommen werden. Die Datei config.txt kann mit sudo nano /boot/config.txt editiert werde. Es darf keine Leerzeile am Ende stehen.
  
 Damit sollte ein Booten von einem USB-Stick gelingen. Sollte das angeschlossene Gerät länger als 2 Sekunden bis zur Betriebsfähigkeit benötigen, kann durch Setzen des OTP "timeout Registers" die Boot-Verzögerung um ca. 3 Sekunden auf 5 Sekunden verlängert werden.  Damit sollte ein Booten von einem USB-Stick gelingen. Sollte das angeschlossene Gerät länger als 2 Sekunden bis zur Betriebsfähigkeit benötigen, kann durch Setzen des OTP "timeout Registers" die Boot-Verzögerung um ca. 3 Sekunden auf 5 Sekunden verlängert werden. 
-Dazu muss in die Datei /boot/config.txt als letzte Zeile +Dazu muss erneut ein Programmiervorgang über die SD-Karte durchgeführt werden, indem in die Datei /boot/config.txt als letzte Zeile program_usb_boot_timeout=1 eingefügt wird. Das macht man wie oben beschrieben einfach mit der Kommandozeile 
- +  echo program_usb_boot_timeout=1 | sudo tee -a /boot/config.txt
-program_usb_boot_timeout=1+
  
-eingefügt werden.+Danach ist ein "Reboot" erforderlich, um die Programmierung durchzuführen. Auch diese Zeile sollte dann wieder aus der config.txt entfernt werden.
  
 [[https://github.com/raspberrypi/documentation/commit/b81b4d6266c66533a55d0edccf9e468ec9deaa62]] [[https://github.com/raspberrypi/documentation/commit/b81b4d6266c66533a55d0edccf9e468ec9deaa62]]
howto/raspberry_pi_mit_externer_usb_festplatte_betreiben.1536315416.txt.gz · Zuletzt geändert: 2018/09/07 12:16 von hwissing